Was ist Rolfing
Strukturelle Integration oder Rolfing® Strukturelle Integration ist eine komplementärmedizinische Behandlungsmethode, die den Körper aufrichtet und seine Struktur mit einer speziellen Art der manuellen Technik ausgleicht. Sie unterstützt eine ganzheitliche Entwicklung von Körper und Seele und eignet sich für Kinder und Erwachsene jeden Alters.
Beim Rolfing werden nicht in erster Linie die Muskeln behandelt, sondern die Faszien. Faszien sind kräftige, aus Bindegewebe bestehende Häute, die alle Bestandteile des Körpers wie Knochen, Muskeln und Organe umhüllen und miteinander verbinden. Die Faszien stellen eine Art dreidimensionales Netz dar, das unseren Körper zusammenhält, formt und damit seine Grundstruktur bestimmt. Die Faszien übernehmen einen Teil der Spannung, die für aufrechtes Stehen und Gehen nötig ist. Sie entlasten dadurch die Muskulatur.
Belastungen im Alltag oder nach Unfällen können diese Stütze beeinträchtigen und das Netz der Faszien dauerhaft verformen. Damit kommt es zu strukturellen Problemen des Körpers und es entstehen Haltungsschäden und Fehlspannungen. Durch das modellieren mit den Händen dehnen sich die Faszien und gewinnen wieder an Elastizität, Flexibilität und neuer Ordnung.
Dr. Ida Rolf (1886–1979) ist die Begründerin und Namensgeberin dieser anspruchsvollen Technik für das Bindegewebe, die darauf abzielt, im menschlichen Körper einengende Muster aufzulösen. Die US-Amerikanerin widmete ihr gesamtes Leben der Erforschung der im Menschen von Natur aus angelegten seelisch-geistigen und körperlichen Möglichkeiten der Heilung. Ausgestattet mit einem Doktortitel in Biochemie, reiste sie in die Schweiz und studierte in Genf Homöopathische Medizin. Um Antworten auf die gesundheitlichen Fragen ihrer Freunde und Verwandten zu finden, bezog sie eine breite Palette von Ansätzen ihn ihre Untersuchungen ein und entwickelte daraus in den 1930er-Jahren das Konzept der Strukturellen Integration, die Technik, die später einmal nach ihr benannt werden sollte. Die Strukturelle Integration basiert auf der Beobachtung, dass die Aufrichtung des menschlichen Körpers und seine Bewegungen den Gesetzen der Schwerkraft unterliegen; sie wurde weltweit unter der Bezeichnung «Rolfing» bekannt.
Für wen ist Rolfing
Rolfing optimiert das Zusammenspiel der einzelnen Körperpartien. Viele Bewegungen werden dadurch müheloser. Die Rolfing-Therapie setzt im Körper einen Aufrichtungsprozess in Gang, der sich auch nach der Behandlung fortsetzt. Doch nicht nur das. Durch die Optimierung der Körperstruktur kann gesamthaft eine Verbesserung der eigenen Wahrnehmung und der inneren Haltung erzielt werden. So steigert Rolfing bei vielen Menschen die natürlich vorhandene Ausdruckskraft und Authentizität.
Rücken- und Nackenschmerzen, Wirbelsäulenleiden, Kopfschmerzen, Verspannungen, Haltungsprobleme, Bewegungseinschränkungen - (zum Beispiel nach Unfällen usw.) lassen sich deshalb mit Rolfing positiv und nachhaltig beeinflussen oder gar beheben.
Rolfing richtet sich demzufolgen an folgende Personengruppen:
- Personen mit Beschwerden durch stereotype Bewegungen oder einseitiger Belastungen am Arbeitsplatz.
- Personen mit altersbedingten Beschwerden wie Verkürzungen der Muskulatur oder des Bindegewebes, Versteifung und schneller Ermüdung der Muskulatur.
- Personen, die nach einer Erkrankung, einem Trauma oder einer Operation unter Beschwerden oder Funktionseinschränkungen leiden.
- Personen, die sich berufs- oder sportbedingt ein gesteigertes Körperbewusstsein und eine bessere körperliche Leistungsfähigkeit wünschen (Sportler, Tänzer, Schauspieler, Musiker usw.).